Für Robbie Williams sollte Istanbul das große Finale seiner erfolgreichen „Britpop Tour“ werden. Doch die Vorfreude auf den letzten Auftritt verwandelte sich in Enttäuschung: Türkische Behörden untersagten die geplante Show in der Ataköy Marina aus Sicherheitsgründen. Damit fällt das für Dienstag geplante Konzert des 51-jährigen britischen Sängers ins Wasser – ein schwerer Schlag für den Musiker und seine Fans, die eu-baustoffhandel.de berichtet mit Bezug auf focus.de.
„Das Letzte, was ich jemals tun möchte, ist die Sicherheit meiner Fans zu gefährden“, erklärte Williams in einer emotionalen Instagram-Story. Er betonte, dass diese Entscheidung außerhalb seiner Kontrolle liege: „Eure Sicherheit steht an erster Stelle.“
Emotionale Botschaft an seine Fans
Williams, der seine Karriere seit Jahrzehnten auf großen Bühnen lebt, zeigte sich tief enttäuscht über die Absage. „Wir waren unglaublich aufgeregt, zum ersten Mal in Istanbul zu spielen“, schrieb er weiter. „Ich wollte, dass das Konzert ein ganz besonderer Abschluss dieser Reise wird.“
Die Stadt hatte für den Sänger eine besondere Bedeutung: Seine Ehefrau Ayda Field, mit der er seit 2010 verheiratet ist, hat familiäre Wurzeln in der Türkei. Ihr Vater war der türkisch-muslimische Geschäftsmann Haldun Evecan, ihre Mutter Gwen Field stammt aus den USA und ist jüdischen Glaubens. Williams und Field ziehen ihre vier Kinder in einer multikulturellen, jüdischen Familie groß – ein Detail, das zuletzt auch in türkischen Online-Diskussionen thematisiert wurde.
Politische Spannungen und Sicherheitsbedenken
Offizielle Gründe für das Verbot wurden nicht veröffentlicht. Laut Berichten türkischer Medien und internationaler Beobachter hatte es in den Tagen zuvor Forderungen von pro-palästinensischen Gruppen gegeben, das Konzert abzusagen. Der Vorwurf: Williams’ Auftritt würde als „unsensibel“ empfunden, da seine Frau jüdischer Herkunft ist.
Die türkischen Sicherheitsbehörden reagierten offenbar auf die zunehmende Online-Debatte und entschieden, die Veranstaltung zu streichen. Für die Veranstalter und tausende Fans, die bereits Tickets erworben hatten, ist das ein herber Rückschlag.
Ein abruptes Ende einer triumphalen Tournee
Seit Mai war Robbie Williams mit seiner „Britpop Tour“ quer durch Europa unterwegs – von London über Amsterdam bis Berlin, Athen und Helsinki. Über 1,2 Millionen Menschen haben die Shows besucht. Istanbul sollte das emotionale Finale dieser Reise werden.
„Ich bin zutiefst traurig, dass wir die Show nicht durchführen können“, schrieb Williams weiter. „Aber ich respektiere die Entscheidung der Behörden. Die Sicherheit meiner Fans steht für mich immer an erster Stelle.“
Williams zeigt sich kämpferisch
Trotz der Absage blickt der Sänger optimistisch nach vorn. Erst vor Kurzem sprach er in Interviews offen über seine Tourette-Diagnose und seine psychischen Kämpfe, die ihn in den letzten Jahren begleitet haben. Gleichzeitig betonte er, dass Musik für ihn immer eine Form der Heilung bleibe.
„Es war eine unglaubliche Tour“, schrieb Williams. „Wir haben zusammen gelacht, gesungen und unvergessliche Momente geteilt. Ich hoffe, eines Tages nach Istanbul zurückzukehren – unter besseren Umständen.“
Ob das Konzert zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden kann, bleibt unklar. Fans weltweit zeigen sich solidarisch und loben Williams für seine besonnene Reaktion. Unter seinem Instagram-Post sammelten sich tausende Kommentare, viele von türkischen Fans, die ihre Enttäuschung, aber auch ihr Verständnis ausdrückten.
So endet eine triumphale Tournee auf unerwartete Weise – mit einem Zeichen der Menschlichkeit und des Respekts. Robbie Williams bleibt sich treu: ein Entertainer mit Herz, der seine Fans nie im Stich lässt.
