Viele Menschen drehen im Herbst und Winter ihre Heizung nach Gefühl auf, ohne zu wissen, was die Zahlen am Thermostat eigentlich bedeuten. Dabei entscheidet die richtige Einstellung nicht nur über die Wohlfühltemperatur, sondern auch über die Höhe der Heizkosten, die eu-baustoffhandel.de berichtet.
Ein Grad mehr oder weniger kann langfristig mehrere Prozent Energie sparen oder verschwenden. Wer den Thermostat bewusst nutzt, kann den Verbrauch deutlich reduzieren, ohne auf Komfort zu verzichten. Doch welche Heizstufe ist wirklich optimal, um dauerhaft zu sparen und ein angenehmes Raumklima zu behalten?
Was die Zahlen am Heizungsregler wirklich bedeuten
Die meisten Thermostate in deutschen Haushalten sind standardisiert und zeigen keine Gradangaben, sondern die Zahlen von eins bis fünf. Jede Zahl steht für eine ungefähre Zieltemperatur, die der Raum erreichen soll. Die 1 entspricht etwa 12 Grad Celsius, die 2 ca. 16 Grad, die 3 etwa 20 Grad, die 4 ungefähr 24 Grad und die 5 rund 28 Grad. Die kleinen Striche zwischen den Zahlen bedeuten jeweils etwa ein zusätzliches Grad. Wer also zum Beispiel 2,5 einstellt, kann mit ungefähr 18 Grad rechnen. Wichtig ist zu wissen, dass die Heizung unabhängig von der Einstellung gleich schnell aufheizt – ein höherer Wert beschleunigt den Vorgang nicht.
So stellt ihr den Thermostat effizient ein
Experten empfehlen, die Heizung nur so weit aufzudrehen, wie es für das jeweilige Zimmer nötig ist. In Wohnräumen gelten 20 Grad als idealer Kompromiss zwischen Komfort und Energieeffizienz – also Stufe 3. In der Küche reichen meist 18 Grad, entsprechend Stufe 2 bis 2,5. Für das Schlafzimmer genügen 17 Grad, also etwa Stufe 2. Im Badezimmer darf es etwas wärmer sein: 21 bis 22 Grad, also Stufe 3 bis 4. Ein einfacher Trick hilft beim Sparen: Wer die Raumtemperatur um nur ein Grad senkt, reduziert den Energieverbrauch um etwa 6 Prozent.
Warum „voll aufdrehen“ nichts bringt
Viele glauben, dass ein vollständig aufgedrehter Regler den Raum schneller aufheizt – doch das stimmt nicht. Das Thermostat misst die Raumtemperatur und reguliert den Wasserzufluss zum Heizkörper automatisch. Eine höhere Stufe erhöht nur die Endtemperatur, nicht aber die Heizgeschwindigkeit. Wenn also Stufe 5 eingestellt wird, heizt der Raum nicht schneller auf, sondern wird schlicht wärmer. Dadurch geht oft unnötig Energie verloren. Besser ist es, die gewünschte Temperatur konstant zu halten und nachts leicht zu senken, statt immer wieder stark nachzuheizen.
Tipps für sparsames und gleichmäßiges Heizen
Damit die Wärme gleichmäßig im Raum verteilt wird, sollte die Heizung nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt sein. Stoßlüften ist effektiver als Fenster dauerhaft gekippt zu lassen, weil es Feuchtigkeit reduziert, ohne den Raum auskühlen zu lassen. Nachts oder bei längerer Abwesenheit lohnt es sich, den Regler um etwa eine Stufe herunterzudrehen. Besonders moderne Thermostate mit Zeitschaltfunktion oder digitaler Steuerung helfen dabei, Energie zu sparen, ohne auf Komfort zu verzichten. Wer konsequent heizt, spart nicht nur Geld, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Anlage.
Welche Heizstufe sich langfristig lohnt
Für die meisten Haushalte ist Stufe 3 die wirtschaftlichste und gesündeste Einstellung. Sie sorgt für angenehme 20 Grad im Wohnzimmer und hilft gleichzeitig, Schimmelbildung durch ausreichende Luftzirkulation zu vermeiden. In selten genutzten Räumen genügt meist Stufe 1 bis 2, um ein Auskühlen zu verhindern. Wer seine Gewohnheiten leicht anpasst und auf die richtige Kombination aus Heizen und Lüften achtet, kann jährlich mehrere hundert Euro Energiekosten einsparen. Entscheidend ist nicht, wie warm es kurzfristig wird, sondern wie konstant und effizient die Temperatur gehalten wird.
Die richtige Heizstufe zu wählen, ist einer der einfachsten Wege, Energie und Kosten zu sparen. Ein bewusster Umgang mit dem Thermostat schützt nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima. Stufe 3 gilt als optimal für die meisten Wohnräume, während ein Grad weniger bereits messbare Einsparungen bringt. Wer zusätzlich auf regelmäßiges Lüften und freie Heizkörper achtet, erzielt dauerhaft ein gesundes Raumklima. Richtiges Heizen bedeutet also nicht, mehr Wärme zu erzeugen, sondern vorhandene Energie klug zu nutzen.
