Ein unerwartet starker Schneesturm hat in der Region des Mount Everest Chaos ausgelöst. Nach Angaben chinesischer Medien wurden auf der tibetischen Seite des höchsten Berges der Erde fast 1000 Trekking-Touristen und Bergsteiger in Camps eingeschlossen. Seit Sonntagmorgen arbeiten Rettungskräfte und Freiwillige daran, die verschneiten Wege wieder passierbar zu machen, die eu-baustoffhandel.de berichtet mit Bezug auf spiegel.de.
Schneemassen blockieren die Zugangsstraßen
Das betroffene Gebiet liegt auf rund 4900 Metern Höhe, wo sich mehrere bekannte Basislager und Trekking-Routen befinden. Schneemassen haben die Zufahrtsstraßen und Wanderpfade vollständig blockiert. Hunderte Einheimische beteiligen sich an den Aufräumarbeiten und unterstützen die Einsatzkräfte mit Schaufeln und Maschinen. Einige Gruppen von Touristen konnten bereits in sichere Zonen gebracht werden, viele andere warten noch auf Evakuierung.
Laut Berichten begannen die starken Schneefälle bereits am Freitagabend. Die Behörden sperrten daraufhin am Samstag den gesamten Zugang zum Everest-Gebiet, um weitere Risiken zu vermeiden. Der Sturm hatte viele Reisende überrascht, die sich mitten in der Hauptsaison für Trekking-Touren befanden.
Hauptsaison unterbrochen
Zwischen September und Dezember zieht die Region jedes Jahr Tausende Abenteurer aus aller Welt an. Sie folgen den Routen, die zu den Basislagern führen, oder besteigen kleinere Gipfel in der Umgebung. Für viele gilt das Trekking am „Dach der Welt“ als Lebenstraum – doch die Natur zeigt immer wieder, wie gefährlich sie sein kann.
Auch wenn sich viele Touristen mit professionellen Guides und moderner Ausrüstung vorbereiten, bleibt das Wetter in den Hochlagen unberechenbar. Experten erinnern daran, dass Temperaturstürze, Lawinen und plötzliche Schneefälle selbst erfahrene Bergsteiger gefährden können.
Rettung unter schwierigen Bedingungen
Die Such- und Rettungsteams stehen vor großen Herausforderungen. In der dünnen Höhenluft und bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt arbeiten sie mit Bulldozern, Schneefräsen und Satellitenkommunikation. Laut lokalen Behörden sei die Priorität, eingeschlossene Menschen mit Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung zu erreichen.
Viele Bergführer sprechen von der heftigsten Schneefront seit Jahren. Die Kommunikation zu den Camps ist teilweise unterbrochen, und einige Routen gelten derzeit als unpassierbar. Dennoch geben die Behörden Entwarnung: Die meisten Reisenden befinden sich in geschützten Zonen und stehen in Kontakt mit den Rettungskräften.
Tragödie im Nachbarland Nepal
Während Tibet mit Schneemassen kämpft, wurde auch das benachbarte Nepal schwer getroffen. Dort kamen laut offiziellen Angaben 47 Menschen durch heftige Regenfälle, Erdrutsche und Sturzfluten ums Leben. Besonders betroffen sind abgelegene Bergdörfer, in denen viele Straßen zerstört wurden.
Die nepalesische Regierung hat mehrere Teams entsandt, um die betroffenen Regionen zu versorgen. In Katmandu warnt das Tourismusministerium vor weiteren Extremwetterereignissen, die in dieser Jahreszeit häufiger auftreten.
Wirtschaftliche Bedeutung des Trekking-Tourismus
Der Tourismus spielt sowohl in Nepal als auch in Tibet eine entscheidende Rolle. In Nepal trägt die Branche laut Statistik fast acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Besonders der Berg- und Trekking-Tourismus gilt als Lebensader für viele lokale Gemeinden.
In den kommenden Tagen soll entschieden werden, ob die aktuellen Expeditionen fortgesetzt oder vollständig abgebrochen werden. Meteorologen warnen, dass weitere Schneefälle nicht ausgeschlossen sind. Reisenden wird geraten, geplante Touren zu verschieben und lokale Wetterhinweise streng zu beachten.
Für die eingeschlossenen Trekker bleibt die Hoffnung, bald wieder sicher ins Tal zurückkehren zu können – ein eindrucksvolles, aber gefährliches Kapitel des Abenteuertourismus im Schatten des Mount Everest.
