Ozempic ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Semaglutid, das eigentlich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Dennoch wird Ozempic weltweit zunehmend „off-label“ eingesetzt, um Gewicht zu reduzieren, die eu-baustoffhandel.de berichtet.
Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass durch die Hemmung des Appetits und die Verlangsamung der Magenentleerung oftmals deutliche Gewichtsverluste erzielt werden — allerdings nicht ohne Risiken. Häufige Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen treten insbesondere in den ersten Behandlungsmonaten auf. Zudem sind langfristige Sicherheitsdaten, insbesondere hinsichtlich Schilddrüsen- oder Pankreaserkrankungen, noch nicht abschließend geklärt.
Ozempic ist ein Handelsname für den Wirkstoff Semaglutid, ein GLP-1-Rezeptoragonist, der die Insulinausschüttung stimuliert, das Sättigungsgefühl verstärkt und die Magenentleerung verzögert.
Während Ozempic offiziell zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen ist, wird es zunehmend auch zur Gewichtsreduktion verwendet — oft außerhalb der Zulassung (off-label).
Wirkung & Einfluss auf Gewichtsverlust
Mechanismus
Semaglutid imitiert das körpereigene Hormon GLP-1 (Glucagon-ähnliches Peptid-1). Es regt die Insulinsekretion in Abhängigkeit vom Blutzuckerspiegel an, hemmt die Glukagonfreisetzung und verlangsamt die Magenentleerung — dadurch wird das Sättigungsgefühl verstärkt und der Appetit vermindert.
Durch diese Effekte essen Betroffene oft weniger — was langfristig zu einem negativen Energiebilanz führen kann und somit Gewichtsverlust begünstigt.
Praxis und Studienergebnisse
In klinischen Studien (z. B. im Rahmen von Obesitas-Forschungen) zeigen Personen mit erhöhtem Gewicht oder Adipositas unter Semaglutid oft eine Reduktion von ca. 10–15 % des Ausgangsgewichts über einen Zeitraum von etwa 68 Wochen. Allerdings ist Ozempic nicht ausdrücklich für Gewichtsreduktion zugelassen — in Deutschland z. B. ist die Gewichtstherapie mit Semaglutid unter dem Namen Wegovy genehmigt, nicht Ozempic.
Einige Expert:innen warnen, dass bei geringer Übergewicht (etwa 5 kg Überschuss) der Einsatz von Ozempic unverhältnismäßig sein könnte, da mögliche Risiken den Nutzen überwiegen könnten.
Weitere Effekte
Studien legen nahe, dass GLP-1-Präparate wie Semaglutid auch positive Wirkungen auf kardiovaskuläre Erkrankungen, Entzündungen oder sogar neurodegenerative Erkrankungen haben könnten. So berichtet eine Studie über eine Reduktion des Risikos für Herz-Kreislauf-Komplikationen um ca. 10–20 %
Häufige & mögliche Nebenwirkungen
Gastrointestinale Störungen
Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt — z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung oder Blähungen. Diese treten besonders in den ersten Monaten der Therapie auf. In der Anfangsphase leiden etwa 20–25 % der Betroffenen unter solchen Beschwerden.
Hypoglykämie (niedriger Blutzucker)
Wenn Ozempic zusammen mit anderen antidiabetischen Medikamenten (z. B. Insulin, Sulfonylharnstoffe) verwendet wird, kann das Risiko einer Unterzuckerung steigen.
Seltene, aber ernste Risiken
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
Probleme bei diabetischer Retinopathie
Beeinträchtigungen der Nierenfunktion
Erhöhte Gallsteinbildung
Mögliche – noch nicht abschließend beurteilte – Risiken für Schilddrüsentumoren, insbesondere bei genetischer Prädisposition (z. B. MEN 2, familiärem medullären Schilddrüsenkarzinom).
In seltenen Fällen wurde über neurologische oder psychiatrische Symptome bis hin zu psychotischen Reaktionen berichtet.
Weitere Beobachtungen
Einige Betroffene berichten über Müdigkeit, niedrigen Blutdruck oder Schlafprobleme.
Zudem gibt es Hinweise darauf, dass bei einigen Männern die sexuelle Funktion beeinträchtigt sein könnte – z. B. erektile Dysfunktion – jedoch sind die Daten begrenzt und kontrovers.
Grenzen, Warnungen und Empfehlungen
Off-label-Einsatz
Da Ozempic offiziell nicht zur Gewichtsreduktion zugelassen ist (in Deutschland, z. B.), erfolgt eine Nutzung zu diesem Zweck außerhalb der Zulassung — das heißt: Nutzen und Risiken sind weniger gut erforscht.
Langzeitdaten fehlen
Besonders hinsichtlich seltener, aber kritisch möglicher Effekte (z. B. Schilddrüsentumoren oder Pankreatitis) sind Langzeitstudien begrenzt.
Abhängigkeit & Rückfallrisiken
Wenn die Medikation abgesetzt wird, besteht die Gefahr, dass verlorenes Gewicht wiederzurückkehrt — insbesondere ohne nachhaltige Lebensstiländerungen (Ernährung, Bewegung).
Individuelle Risiken
Personen mit Erkrankungen wie chronischer Pankreatitis, schwerer Niereninsuffizienz, familiären Schilddrüsentumoren oder bestimmten hormonellen Störungen sollten besonders vorsichtig sein.
Ärztliche Begleitung ist unerlässlich
Jede Anwendung von Ozempic (insbesondere zur Gewichtsreduktion) sollte streng medizinisch begleitet werden: regelmäßige Kontrollen von Blutzucker, Nierenfunktion, Schilddrüsenstatus etc.
Ozempic (Semaglutid) bietet ein bemerkenswertes Potenzial zur Unterstützung der Gewichtsreduktion — insbesondere durch appetithemmende Effekte und verlangsamte Magenentleerung. In vielen Fällen wurden in Studien Abnahmen von 10–15 % des Körpergewichts beobachtet.
Doch dieser Erfolg kommt nicht ohne Risiken. Häufige Magen-Darm-Störungen, mögliche schwerwiegende Komplikationen und fehlende Langzeitdaten machen eine sorgfältige Abwägung notwendig. Zudem darf Ozempic derzeit in vielen Ländern (z. B. Deutschland) offiziell nicht zur Gewichtsabnahme verschrieben werden.
Wer die Anwendung erwägt, sollte dies nur unter strenger ärztlicher Überwachung und idealerweise als Ergänzung zu bewährten Methoden wie gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung tun.
