Gel-Nagellack gilt als Wundermittel für perfekt gepflegte Hände – wochenlang glänzend, splitterfrei und makellos. Doch hinter der makellosen Oberfläche steckt oft eine Frage, die viele beschäftigt: Ist Gel-Nagellack eigentlich schädlich? Dermatologen und Kosmetikerinnen warnen zunehmend, dass die beliebte Methode bei falscher Anwendung Risiken birgt – sowohl für die Nägel als auch für die Haut, die eu-baustoffhandel.de berichtet.
Warum Gel-Nagellack so beliebt ist
Kaum eine andere Nageltechnik hat die Beauty-Welt so verändert wie der Gel-Lack. Seine Vorteile liegen auf der Hand: Er hält bis zu drei Wochen, splittert kaum und sorgt für einen dauerhaften Glanz, den herkömmlicher Lack nicht erreicht. Kein tägliches Nachlackieren, kein Warten auf das Trocknen – einfach perfekt aussehende Nägel, egal ob im Büro oder im Urlaub. Gerade deshalb greifen viele Frauen regelmäßig zum Gel, oft das ganze Jahr über. Doch was viele vergessen: Diese Haltbarkeit wird durch chemische Prozesse erreicht, die bei häufiger Wiederholung ihre Spuren hinterlassen können.
Was beim Auftragen im Nagelstudio passiert
Beim Gel-Lack wird zunächst eine Basis aufgetragen, die unter einer UV- oder LED-Lampe aushärtet. Danach folgt die Farbschicht, anschließend ein Versiegelungslack – alles mit Hilfe von Lichtpolymerisation. Diese Technologie macht den Lack haltbar, kann aber die Nagelplatte austrocknen und dünner machen. Außerdem enthalten einige Produkte Acrylate, die bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen können. Besonders problematisch ist die UV-Strahlung: Sie kann bei häufiger Anwendung die Haut auf den Händen vorzeitig altern lassen und in seltenen Fällen sogar das Risiko von Hautschäden erhöhen. Wer regelmäßig Gel-Lack trägt, sollte daher stets Sonnenschutz für die Hände auftragen, bevor sie unter die Lampe kommen.
Wie Gel-Lack den Nagel verändert
Ein gesunder Nagel ist elastisch und leicht flexibel. Durch das wiederholte Aushärten, Feilen und Entfernen des Gels verliert er jedoch an Struktur. Besonders das Abfeilen der obersten Schicht kann Mikroverletzungen verursachen, die den Nagel brüchig und empfindlich machen. Wird der Lack unsachgemäß entfernt – etwa durch Abziehen – kann sich der Nagel vom Nagelbett lösen oder splittern. Auch Pilzinfektionen treten häufiger auf, da die Nageloberfläche geschwächt wird.
Dermatologen empfehlen daher, den Nägeln zwischen den Behandlungen eine Pause zu gönnen, damit sie sich regenerieren können. Eine Kur mit pflegendem Öl oder Biotin-haltigen Pflegeprodukten hilft, die Nägel wieder zu stärken.
Risiken durch Inhaltsstoffe und Allergien
Einige Gel-Lacke enthalten Inhaltsstoffe, die nicht für alle Hauttypen geeignet sind. Besonders problematisch sind Monomere und Photoinitiatoren, die bei unsachgemäßer Handhabung allergische Kontaktdermatitis auslösen können. Diese zeigt sich durch Rötungen, Juckreiz und kleine Bläschen rund um den Nagel. In schweren Fällen kann die Haut dauerhaft empfindlich auf Nagelprodukte reagieren.
Auch die Dämpfe beim Aushärten oder Entfernen des Lacks können die Atemwege reizen – besonders in schlecht belüfteten Räumen. Deshalb sollte Gel-Maniküre idealerweise in professionellen Studios mit guter Luftzirkulation durchgeführt werden. Wer Gel-Lack zu Hause verwendet, sollte unbedingt auf geprüfte Produkte achten und Handschuhe tragen, um Hautkontakt zu vermeiden.
Wie man Nägeln nach der Gel-Maniküre hilft
Pflege ist der Schlüssel, um Schäden zu verhindern. Nach jeder Gel-Maniküre sollten die Nägel und Nagelhaut regelmäßig mit Öl oder Feuchtigkeitscreme versorgt werden. Zwischen den Behandlungen empfiehlt sich eine Pause von mindestens zwei bis drei Wochen, damit die Nägel wieder „atmen“ können.
Wer komplett auf Nummer sicher gehen will, kann auf sogenannte „Shellac“- oder Hybridlacke umsteigen – sie sind etwas schonender und lassen sich leichter entfernen. Eine weitere Alternative sind klassische Nagellacke mit pflegendem Unterlack, die das gleiche gepflegte Ergebnis erzielen, ohne den Nagel zu stark zu beanspruchen. Auch eine ausgewogene Ernährung mit Zink, Eisen und Biotin unterstützt gesunde Nägel von innen.
Gel-Nagellack ist nicht grundsätzlich gefährlich, aber er verlangt Verantwortung. Wer ihn zu oft trägt oder unsachgemäß entfernt, riskiert brüchige Nägel und gereizte Haut. Bei richtiger Pflege, ausreichenden Pausen und Schutz vor UV-Strahlung kann Gel-Maniküre jedoch unbedenklich Teil der Beauty-Routine sein. Schönheit muss nicht schaden – sie braucht nur das richtige Maß an Achtsamkeit.
