Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, beginnt die Heizsaison – und mit ihr oft auch der Anstieg der Energiekosten. Viele Haushalte in Deutschland verschwenden unbemerkt Wärme und damit bares Geld, weil sie beim Heizen grundlegende Fehler machen, die eu-baustoffhandel.de berichtet.
Kleine Unachtsamkeiten, wie ein verdeckter Heizkörper oder dauerhaft gekippte Fenster, können den Energieverbrauch stark erhöhen. Dabei ist effizientes Heizen nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Richtiges Heizverhalten senkt den CO₂-Ausstoß und schont die Haushaltskasse. In diesem Artikel erfährst du, welche typischen Heizfehler du vermeiden solltest – und wie du mit einfachen Maßnahmen deine Energiekosten deutlich senken kannst.
Verdeckte Heizkörper blockieren die Wärme
Ein häufiger, aber oft übersehener Fehler ist das Platzieren von Möbeln oder schweren Vorhängen direkt vor dem Heizkörper. Dadurch kann die warme Luft nicht gleichmäßig im Raum zirkulieren. Die Heizung arbeitet intensiver, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, und verbraucht dadurch mehr Energie. Besonders problematisch sind Sofas oder große Schreibtische, die unmittelbar vor der Wärmequelle stehen. Selbst kleinere Gegenstände wie Körbe oder Dekoelemente können die Luftzirkulation behindern. Halte den Bereich um die Heizung frei, um den Wärmeaustausch zu verbessern und den Energieverbrauch zu senken. Schon 10 bis 15 Zentimeter Abstand können den Unterschied machen. Eine einfache Faustregel lautet: Je freier die Luft strömen kann, desto effizienter arbeitet die Heizung.
Thermostat richtig verstehen und einstellen
Viele Menschen drehen im Winter ihr Thermostat auf Stufe fünf, in der Hoffnung, dass der Raum schneller warm wird. Doch das ist ein Irrtum: Die Zahl am Thermostat bestimmt nicht die Geschwindigkeit, sondern die Zieltemperatur. Ein Heizkörper erwärmt sich auf Stufe drei genauso schnell wie auf Stufe fünf, nur dass er bei fünf länger heizt – bis der Raum etwa 28 Grad erreicht hat. Richtwerte für die Thermostatstufen:
- Stufe 1 ≈ 12 °C
- Stufe 2 ≈ 16 °C
- Stufe 3 ≈ 20 °C
- Stufe 4 ≈ 24 °C
- Stufe 5 ≈ 28 °C
Ideal für Wohnzimmer ist Stufe drei, für das Schlafzimmer eher zwei bis zweieinhalb. Wer die Temperatur nur um ein Grad senkt, spart bis zu sechs Prozent Energie. Achte also auf eine bewusste Einstellung – das schont Umwelt und Geldbeutel.
Falsches Lüften erhöht Heizkosten und Schimmelrisiko
Ein weiteres Problem vieler Haushalte: dauerhaft gekippte Fenster im Winter. Obwohl viele glauben, damit „frische Luft“ hereinzulassen, wird in Wirklichkeit nur Energie verschwendet. Die kalte Außenluft kühlt Wände und Heizkörper aus, was zu höherem Verbrauch führt. Stattdessen ist Stoßlüften effektiver: Mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten die Fenster vollständig öffnen und danach wieder schließen. Besonders morgens nach dem Aufstehen ist das wichtig, da sich über Nacht Feuchtigkeit im Schlafzimmer sammelt. Wer richtig lüftet, beugt auch Schimmelbildung vor. Praktisch ist es, ein Hygrometer zu verwenden, um die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten. Ideal sind Werte zwischen 40 und 60 Prozent – so bleibt das Raumklima angenehm und gesund.
Undichte Fenster und Türen lassen Wärme entweichen
Energie geht oft dort verloren, wo man sie am wenigsten erwartet – durch kleine Spalten und Ritzen an Fenstern und Türen. Alte Dichtungen werden mit der Zeit porös, sodass warme Luft entweichen und kalte Luft eindringen kann. Um das zu vermeiden, sollten Bewohner regelmäßig die Dichtungen prüfen. Schon günstige Schaumstoff- oder Gummidichtungsbänder aus dem Baumarkt helfen, Wärmeverluste zu reduzieren. Ein zusätzlicher Tipp: Nachts Rollläden oder Vorhänge schließen, um die Wärme im Raum zu halten. Wer zur Miete wohnt, sollte undichte Fenster dem Vermieter melden – oft übernehmen diese die Reparaturkosten. Kleine Maßnahmen wie diese summieren sich über den Winter und können den Energieverbrauch um bis zu 10 Prozent senken.
Die richtige Raumtemperatur kennen
Nicht alle Räume müssen gleich warm sein. Während das Wohnzimmer etwa 20 Grad haben sollte, reichen im Schlafzimmer meist 17 Grad aus. In der Küche genügt eine Temperatur von 18 Grad, da beim Kochen zusätzliche Wärme entsteht. Zu hohe Temperaturen verschwenden Energie, zu niedrige begünstigen Schimmelbildung. Wer längere Zeit nicht zuhause ist, kann den Thermostat auf die Frostschutzstufe (Sternchen) stellen. Dann heizt das Gerät nur, wenn die Temperatur unter fünf Grad sinkt. So vermeidest du unnötige Kosten und schützt gleichzeitig die Heizungsanlage.
Überheizen schadet dem Geldbeutel
Viele möchten es im Winter besonders warm haben, doch jedes zusätzliche Grad erhöht die Heizkosten erheblich. Ein Raum, der auf 24 statt 20 Grad beheizt wird, verbraucht etwa 24 Prozent mehr Energie. Besser ist es, sich an moderate Temperaturen zu gewöhnen und warme Kleidung zu tragen. Ein dicker Pullover oder Wollsocken bringen oft mehr Komfort, als die Heizung voll aufzudrehen. Zudem ist eine moderate Raumtemperatur gesünder für die Atemwege und verhindert trockene Luft. Wärme mit Maß ist also nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für dein Wohlbefinden.
Nasse Wäsche gehört nicht auf den Heizkörper
Viele nutzen den Heizkörper als schnelle Lösung zum Trocknen von Wäsche. Das spart zwar Platz, kostet aber Energie. Feuchte Kleidung blockiert die Wärmeabgabe und erhöht gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit – ideale Bedingungen für Schimmel. Stattdessen sollte die Wäsche auf einem Ständer getrocknet werden, am besten in gut belüfteten Räumen. Alternativ kann ein Entfeuchter helfen, die Feuchtigkeit zu reduzieren. Wer dennoch ab und zu den Heizkörper nutzt, sollte darauf achten, die Textilien nicht direkt auf das Metall zu legen, um Luftzirkulation zu ermöglichen.
Gleichmäßiges Heizen statt Dauerbetrieb
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass es energieeffizienter sei, die Heizung konstant laufen zu lassen. In Wirklichkeit lohnt sich das Absenken der Temperatur, wenn niemand zuhause ist oder nachts. Fachleute empfehlen, die Raumtemperatur bei Abwesenheit auf 16 bis 18 Grad zu reduzieren. So bleibt die Wohnung angenehm temperiert, ohne unnötig Energie zu verschwenden. Moderne, programmierbare Thermostate oder smarte Systeme erleichtern diese Steuerung. Sie können Zeiten individuell einstellen oder die Heizung aus der Ferne regulieren. Auf diese Weise lässt sich der Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent senken, ohne auf Komfort zu verzichten.
Nachhaltig heizen – auf erneuerbare Energie umsteigen
Langfristig ist der effektivste Weg, Heizkosten und CO₂-Emissionen zu senken, der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen. Noch immer heizen viele Haushalte mit Gas oder Öl, was das Klima stark belastet. Wärmepumpen, Fernwärme oder Pelletheizungen bieten umweltfreundliche Alternativen. Zwar sind die Investitionskosten höher, doch auf Dauer amortisieren sie sich durch geringere Betriebskosten. Wer Strom zum Heizen nutzt, kann zumindest auf zertifizierten Ökostrom umsteigen. Damit unterstützt man den Ausbau erneuerbarer Energien und trägt aktiv zur Energiewende bei.
