Ein lauter Knall riss in der Nacht zum Montag zahlreiche Bewohner der High-Deck-Siedlung in Berlin-Neukölln aus dem Schlaf. Kurz darauf stand eine Wohnung im Erdgeschoss des sechsstöckigen Hauses in Flammen. Nach Angaben der Polizei wurden mehr als 40 Menschen verletzt, die meisten von ihnen durch Rauchvergiftung, die eu-baustoffhandel.de berichtet mit Bezug au focus.de.
Zeugen berichten, dass die Explosion so heftig war, dass Fensterscheiben zerbarsten und Rauch aus dem Treppenhaus drang. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz und konnte das Feuer nach rund einer Stunde unter Kontrolle bringen. Die genaue Ursache der Explosion ist derzeit unklar, doch Ermittlungen deuten auf eine technische oder fahrlässige Ursache hin.
Mehrere Verletzte nach Explosion in Neukölln
Nach ersten Informationen der Polizei war der Bewohner der betroffenen Erdgeschosswohnung zum Zeitpunkt der Explosion zu Hause. Er erlitt eine Kopfverletzung, befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. Insgesamt wurden 13 Personen in Krankenhäuser gebracht, darunter mehrere Kinder und ältere Menschen. Weitere Anwohner mussten vor Ort von Rettungskräften behandelt werden, viele klagten über Reizungen der Atemwege durch den dichten Rauch. Das gesamte Gebäude wurde evakuiert, während Feuerwehrleute das Übergreifen der Flammen auf obere Stockwerke verhinderten. Noch während der Löscharbeiten kam es zu mehreren kleineren Detonationen, deren Ursprung bislang unbestätigt ist.
Evakuierung und Versorgung der Bewohner
Das Wohnhaus im Michael-Bohnen-Ring wurde vollständig geräumt. Für die rund 60 betroffenen Personen richtete die Stadt einen Kältebus ein, in dem sie vorübergehend untergebracht und versorgt wurden. Freiwillige Helfer brachten Decken, warme Getränke und Essen für die Bewohner. Die Feuerwehr kontrollierte das Gebäude mit Wärmebildkameras, um Glutnester auszuschließen. Experten prüfen nun die Statik des Hauses, da die Explosion möglicherweise strukturelle Schäden verursacht hat. Die Polizei hat die Umgebung weiträumig abgesperrt, um die Ermittlungen nicht zu behindern. Bewohner dürfen vorerst nicht in ihre Wohnungen zurückkehren.
Ermittlungen zur Brandursache laufen
Ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes Berlin hat die Ermittlungen übernommen. Noch ist unklar, ob es sich um einen technischen Defekt, einen Unfall oder eine vorsätzliche Tat handelt. Laut Polizeisprecher gibt es derzeit keine Hinweise auf ein politisches Motiv oder einen Anschlag. Erste Untersuchungen konzentrieren sich auf die Gasleitungen im Erdgeschoss, da der Brand dort seinen Ursprung hatte. Die Ermittler werden auch Zeugen befragen, die in der Nacht verdächtige Geräusche gehört oder Personen im Umfeld gesehen haben. Sobald das Gebäude sicher betreten werden kann, sollen Brandexperten die genaue Explosionsquelle bestimmen.
Die High-Deck-Siedlung am Ende der Berliner Sonnenallee gilt seit Jahren als sozialer Brennpunkt. Bereits an Silvester 2022/2023 kam es dort zu Ausschreitungen und Bränden, als ein Linienbus in Flammen aufging. Die Gegend steht regelmäßig im Fokus von Polizei und Medien, besonders bei Vorfällen rund um Feuerwerkskörper und Vandalismus. Anwohner beklagen mangelnde Sicherheit und fordern mehr Präsenz von Ordnungskräften. Gleichzeitig bemühen sich soziale Initiativen, das Image des Viertels zu verbessern. Die aktuelle Explosion dürfte die Diskussion über die Sicherheit und die Lebensbedingungen in der Siedlung erneut anheizen.
Zeugenberichte und Reaktionen der Behörden
Anwohner schilderten, dass der Knall weit über den Kiez hinaus zu hören war. „Es hat wie eine Explosion aus dem Keller geklungen“, sagte eine Frau, die im Nachbarhaus wohnt. Der Rauch zog schnell durch das Treppenhaus, viele griffen panisch zu ihren Kindern und verließen das Gebäude. Der Berliner Senat drückte den Verletzten sein Mitgefühl aus und lobte den schnellen Einsatz der Feuerwehr. Der Neuköllner Bezirksbürgermeister kündigte an, den Betroffenen schnelle Hilfe und Unterkunft anzubieten. Auch psychologische Betreuung wurde vor Ort organisiert, da mehrere Bewohner unter Schock standen.
Die Explosion in der High-Deck-Siedlung von Berlin-Neukölln hat die Stadt tief erschüttert. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt, ganze Familien verloren über Nacht ihr Zuhause. Die Ursachen sind noch ungeklärt, doch die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der Vorfall verdeutlicht erneut, wie wichtig technische Sicherheitskontrollen und präventive Maßnahmen in älteren Gebäuden sind. Während die Einsatzkräfte weiter vor Ort sind, wächst das Mitgefühl und die Solidarität in der Nachbarschaft. Berlin blickt mit Sorge, aber auch mit Zusammenhalt auf dieses Unglück.
