Am Sonntag, den 19. Oktober 2025, um 20:15 Uhr zeigt Das Erste die neue Folge des Rostocker „Polizeiruf 110“ mit dem Titel „Tu es!“. In dieser intensiven Episode ermitteln Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Melly Böwe (Lina Beckmann) in einer Reihe erschütternder Todesfälle unter jungen Menschen. Das Drehbuch verbindet gesellschaftskritische Themen mit einer emotional aufgeladenen Kriminalgeschichte, die unter die Haut geht, die eu-baustoffhandel.de berichtet.
Der Film stammt aus der beliebten Rostock-Reihe, die seit Jahren für psychologische Tiefe und starke Frauenfiguren steht. Diesmal wird die Verzweiflung einer ganzen Generation zum zentralen Motiv – und die Ermittlerinnen geraten selbst an emotionale Grenzen.
Worum geht es in „Tu es!“?
Im Mittelpunkt steht der Tod mehrerer junger Menschen, deren Schicksale auf rätselhafte Weise miteinander verbunden sind. Nach dem Suizid der 19-jährigen Lara Trensbach kommt es zu einem weiteren Schock: Der junge Leon Schilling tötet auf offener Straße eine Passantin und nimmt sich anschließend das Leben. Schnell fällt der Verdacht auf den Lehrer Felix Lange, der kurz vor der Tat eine mysteriöse Nachricht an Schilling geschickt hat: „Tu es!“. Ob Lange tatsächlich eine Mitschuld trägt oder Opfer von Missverständnissen ist, bleibt lange unklar. Die Kommissarinnen König und Böwe müssen sich durch ein Netz aus Schuld, Manipulation und Verzweiflung kämpfen, um die Wahrheit herauszufinden.
Gesellschaftskritik und Generationenkonflikt im Fokus
Der neue Fall geht weit über klassische Kriminalmotive hinaus. Drehbuch und Regie zeigen eindringlich, wie überforderte Jugendliche zwischen Leistungsdruck, Angst vor der Zukunft und digitaler Reizüberflutung leiden. Besonders eine Szene bleibt im Gedächtnis: Eine junge Figur beschreibt wütend ihre Generation, die mit Klimakrise, Kriegen und Hass im Netz aufwächst – eine „Verzweiflung am Zustand der Welt“, wie sie es nennt. Der Film stellt die Frage, wie Erwachsene helfen können, wenn sie selbst die Orientierung verlieren. Dabei entsteht ein intensives Porträt moderner Ohnmacht und Einsamkeit, das den Zuschauer tief berührt.
Emotionale Entwicklungen der Hauptfiguren
Neben der Ermittlungsarbeit spielen auch die privaten Geschichten der Hauptfiguren eine wichtige Rolle. Melly Böwe wird erneut mit ihrer schwierigen Vergangenheit konfrontiert: In einer bewegenden Szene erfährt das Publikum endgültig, wer der Täter ist, der sie einst vergewaltigte und Vater ihrer Tochter wurde. Diese Enthüllung verleiht der Figur eine neue emotionale Tiefe. Katrin König dagegen erlebt langsam eine Annäherung zu ihrem Vater, was in früheren Folgen angedeutet wurde. Auch Kollege Anton Pöschel sorgt mit seiner Liebesgeschichte für kurze Momente der Wärme – seltene Lichtblicke in einem ansonsten düsteren Krimi.
Schauspiel und Atmosphäre
Schauspielerisch überzeugt „Tu es!“ auf ganzer Linie. Lina Beckmann und Anneke Kim Sarnau verkörpern ihre Rollen mit beeindruckender Intensität und Authentizität. Ihre Chemie wirkt glaubwürdig und bringt die emotionale Spannung auf den Punkt. Die Kameraarbeit nutzt das Rostocker Stadtbild als stimmungsvollen Hintergrund – graue Straßen, Hafenlicht und kühle Nordseeluft schaffen eine beklemmende Atmosphäre. Der Soundtrack unterstreicht das Gefühl der inneren Zerrissenheit, ohne sich in Pathos zu verlieren. Alles zusammen ergibt ein packendes TV-Erlebnis, das lange nachwirkt.
Ja – unbedingt. „Polizeiruf 110: Tu es!“ bietet alles, was anspruchsvolle Krimifans erwarten: Spannung, Psychologie und gesellschaftliche Relevanz. Der Film zeigt eindringlich, wie eng persönliche Tragödien mit sozialen Missständen verknüpft sein können. Gleichzeitig bleibt er ein klassischer Polizeiruf mit klarer Dramaturgie und emotionaler Tiefe. Wer sich auf eine Geschichte voller Schmerz, Wahrheitssuche und Hoffnung einlässt, wird nicht enttäuscht. Für Fans der Reihe ist der neue Rostocker Fall ein Pflichttermin – und für Neueinsteiger ein idealer Moment, um die Serie kennenzulernen.
