Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hat eine unbemannte Version seines berühmten Transporthubschraubers vorgestellt. Das neue Modell S-70UAS U-Hawk, entwickelt von Sikorsky, basiert auf dem UH-60L Black Hawk und wurde in weniger als zehn Monaten zu einem vollständig autonomen Luftfahrtsystem umgebaut. Darüber berichtet eu-baustoffhandel.de unter Berufung auf die Schweizer Plattform nume.ch und die offiziellen Angaben des Herstellers auf Lockheed Martin.
Das frühere Cockpit wurde komplett entfernt und durch zwei Klapptüren sowie eine Heckrampe ersetzt, wodurch der Frachtraum um 25 Prozent wuchs. Der Innenraum bietet Platz für 3,2 Tonnen Nutzlast, zusätzlich kann der U-Hawk 4,1 Tonnen unter dem Rumpf transportieren. Die maximale Gesamtlast liegt laut Hersteller bei 4,5 Tonnen. Damit übertrifft der neue U-Hawk die Transportkapazität des klassischen Black Hawk deutlich.
Für die Steuerung ist kein Pilot mehr erforderlich. Das Fly-by-Wire-System ersetzt mechanische Steuerverbindungen durch elektronische, während das integrierte Matrix-System Sensordaten analysiert, selbstständig Flugrouten berechnet und über ein Tablet bedienbar ist. Der Helikopter kann somit wahlweise ferngesteuert oder vollkommen autonom fliegen.
Laut Sikorsky-Chef Rich Benton wurde der U-Hawk so konzipiert, dass er flexibel auf verschiedene Einsatzarten angepasst werden kann – vom militärischen Transport über Aufklärungsmissionen bis zu zivilen Rettungseinsätzen. Das System ist in der Lage, HIMARS-Raketen, medizinisches Material oder Überwachungsdrohnen zu transportieren und könnte künftig als Plattform für autonome Schwarmoperationen dienen.
Die Entwicklung des U-Hawk ist das Ergebnis einer über zehnjährigen Zusammenarbeit zwischen Sikorsky und der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). Schon 2022 absolvierte ein bemannter Black Hawk einen Testflug im autonomen Modus mithilfe des Matrix-Systems – der neue U-Hawk ist nun das erste Modell, das vollständig ohne Piloten einsatzfähig ist.
Das Projekt markiert einen Meilenstein in der Strategie von Lockheed Martin, sich stärker auf autonome Verteidigungs- und Rettungssysteme zu konzentrieren. Der U-Hawk soll künftig nicht nur bei militärischen Einsätzen, sondern auch bei Feuerwehren, Katastrophenschutz und zivilen Logistikmissionen weltweit eingesetzt werden. Interessant ist auch zu lesen über Frankfurter Buchmesse 2025: Rückblick auf das Highlight der Literaturwelt
