Die Bundesregierung plant für das Jahr 2026 eine deutliche Rentenerhöhung. Nach einem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2025, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, sollen die Renten um 3,73 Prozent steigen, die eu-baustoffhandel.de berichtet.
Damit fällt die Anpassung deutlich höher aus als bislang angenommen, denn noch im Sommer war lediglich von einem Zuwachs um rund zwei Prozent die Rede. Grund für die positive Entwicklung ist die stabile Lohnentwicklung im Jahr 2025, die sich direkt auf die Rentenformel auswirkt. Die endgültige Festlegung der Erhöhung erfolgt allerdings erst im Frühjahr, wenn alle relevanten Daten zur Einkommensentwicklung vorliegen.
Regierung rechnet mit stabilem Beitragssatz bis 2028
Neben der Rentenanpassung bewertet der Bericht auch die finanzielle Lage der Rentenversicherung insgesamt. Nach den aktuellen Berechnungen soll der Beitragssatz bei 18,6 Prozent bleiben – zumindest bis zum Jahr 2028. Das ist eine erfreuliche Nachricht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber, die in den vergangenen Jahren steigende Belastungen befürchtet hatten. Eine Anhebung des Satzes wird frühestens im Jahr 2028 erwartet, sofern die wirtschaftliche Lage stabil bleibt. Die Bundesregierung geht davon aus, dass das Rentensystem dank der positiven Beschäftigungslage und steigender Löhne kurzfristig finanziell gut abgesichert ist.
Rentenpaket II als Einflussfaktor
Ein wichtiger Bestandteil der Prognose ist das sogenannte Rentenpaket II, das derzeit noch vom Bundestag verabschiedet werden muss. Es sieht unter anderem vor, das Rentenniveau dauerhaft bei mindestens 48 Prozent zu sichern und langfristig stabile Beiträge zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass zukünftige Generationen übermäßig belastet werden, wenn die Zahl der Rentenempfänger weiter steigt. Kritiker warnen allerdings, dass die Pläne langfristig zu höheren Kosten führen könnten. Die Berechnungen im Bericht berücksichtigen bereits die möglichen Auswirkungen dieser Reform, was die aktuelle Schätzung der Beitragssätze realistischer macht.
Positive Signale trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten
Trotz einer insgesamt angespannten wirtschaftlichen Lage bewertet die Bundesregierung die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt positiv. Die Beschäftigung bleibt auf einem stabilen Niveau, und viele Branchen verzeichnen weiterhin Lohnzuwächse. Diese Faktoren wirken sich direkt auf die Rentenentwicklung aus. Zugleich sorgt die moderate Inflation dafür, dass die Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner im kommenden Jahr voraussichtlich nicht weiter sinkt. Laut Regierungsvertretern soll die Rentenerhöhung helfen, die Lebenshaltungskosten auszugleichen und das Vertrauen in die gesetzliche Altersvorsorge zu stärken.
Rentner profitieren unterschiedlich je nach Region
Wie in den Vorjahren wird die Rentenanpassung sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern gleichzeitig erfolgen. Damit wird die Angleichung zwischen Ost und West weiter fortgesetzt. Allerdings profitieren Rentnerinnen und Rentner unterschiedlich stark – je nach persönlicher Versicherungsbiografie und Beitragshöhe. Besonders für Menschen mit niedrigen Einkommen oder Teilzeitbeschäftigung bedeutet die Anpassung eine spürbare Entlastung. In höheren Einkommensgruppen fällt der prozentuale Zugewinn geringer aus, bleibt aber ein positives Signal für die finanzielle Stabilität des Systems.
Die endgültige Höhe der Rentenerhöhung wird traditionell erst im Frühjahr bekannt gegeben. Dann liegen die vollständigen Daten zur Lohn- und Beschäftigungsentwicklung des Vorjahres vor. Erst danach kann das Bundesarbeitsministerium die genaue Anpassungsformel anwenden und den offiziellen Prozentsatz festlegen. Sollte sich die aktuelle Entwicklung bestätigen, würde die Rentenerhöhung von 3,73 Prozent eine der größten der letzten Jahre darstellen. Sie wäre ein Zeichen dafür, dass sich die deutsche Wirtschaft trotz globaler Unsicherheiten stabil hält und soziale Sicherheit weiterhin gewährleistet bleibt.
