Der November ist in Deutschland weit mehr als ein ruhiger Übergang in die kalte Jahreszeit, denn er bündelt eine Reihe relevanter Fristen und Regeln mit direktem Effekt auf den Geldbeutel. Für viele Haushalte geht es zugleich um Einsparpotenziale und drohende Mehrkosten, die sich durch rechtzeitiges Handeln spürbar steuern lassen, die eu-baustoffhandel.de berichtet.
Während Streaming-Dienste die Preise anheben und Fernsehsender technische Standards umstellen, eröffnen sich bei Steuern und Versicherungen Chancen für ein höheres Nettogehalt oder niedrigere Prämien. Parallel laufen gesetzliche Übergangsfristen aus, die bei Nachlässigkeit teure Folgen haben können. Wer jetzt strukturiert prüft, profitiert doppelt: kurzfristig durch geringere Ausgaben und langfristig durch stabile Verträge. Dieser Überblick führt kompakt durch alle wichtigen Themen und erklärt, wo wenige Klicks bereits einen Unterschied machen.
Kfz-Versicherung: Wechsel-Hochsaison und verlängerte Kündigungsfrist
Der späte Herbst markiert traditionell die Hochsaison für den Wechsel der Kfz-Versicherung, weil bei den meisten Policen das Versicherungsjahr am 31. Dezember endet. Daraus ergibt sich die übliche Kündigungsfrist von einem Monat, sodass der 30. November als Stichtag gilt und vorab gehandelt werden sollte. In diesem Jahr fällt der 30. November jedoch auf einen Sonntag, wodurch sich die Frist rechtlich auf den nächsten Werktag und damit auf Montag, den 1. Dezember, verlängert. Sinnvoll bleibt dennoch, die Kündigung einige Tage früher abzusenden, um Postlaufzeiten und interne Bearbeitungen zu berücksichtigen. Angesichts steigender Werkstattkosten und teurer Ersatzteile rechnen viele Anbieter mit höheren Prämien für 2026, was den Tarifvergleich besonders attraktiv macht. Wer den Termin versäumt, kann über das Sonderkündigungsrecht aussteigen, wenn der Beitrag ohne Leistungsverbesserung erhöht wird.
Mehr Nettogehalt: Lohnsteuer-Ermäßigung noch bis Monatsende beantragen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können bis zum 30. November einen Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung stellen und damit ihr Nettogehalt kurzfristig erhöhen. Berücksichtigt werden vorab absehbare Aufwendungen wie Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen, die sonst erst über die Steuererklärung wirken. Wer den Antrag erst im November einreicht, profitiert besonders, weil der gesamte Jahresfreibetrag in der Dezember-Abrechnung ankommt und die Auszahlung deutlich steigen kann. Der Antrag ist sowohl beim zuständigen Finanzamt als auch digital über das Elster-Portal möglich, wodurch sich der Prozess beschleunigen lässt. Wichtig ist der Hinweis, dass die Inanspruchnahme eines Freibetrags zur Abgabepflicht der Steuererklärung für das entsprechende Jahr führt. Wer Belege strukturiert sammelt und die Frist nutzt, sichert sich einen direkten Liquiditätsvorteil zum Jahresende.
BNPL-Kleinkredite: Neue EU-Regeln kommen, Schutz greift erst 2026
„Buy Now, Pay Later“-Angebote von Anbietern wie Klarna oder Paypal stehen stärker im Fokus des Verbraucherschutzes, weil sie Kleinkredite sehr niedrigschwellig machen. Die EU-Verbraucherkreditrichtlinie muss bis zum 20. November 2025 in nationales Recht umgesetzt werden und sieht auch bei Beträgen unter 200 Euro eine verpflichtende Bonitätsprüfung vor. Zudem verlangt sie transparentere Informationen zu Kosten, Verzugsfolgen und Rückzahlungsmodalitäten, um Überschuldung vorzubeugen. Trotz der Verabschiedung im November 2025 treten die schärferen Schutzvorschriften erst ab dem 20. November 2026 in Kraft, was eine spürbare Übergangszeit bedeutet. Verbraucher sollten sich daher in der anstehenden Weihnachtssaison nicht in falscher Sicherheit wiegen, denn es gelten noch die bisherigen, lückenhafteren Regelungen. Wer Ratenkäufe plant, kalkuliert konservativ, prüft Gebühren genau und hält die eigenen Zahlungsziele realistisch.
Erwerbsminderungsrente und Hinterbliebenenrenten: Zuschlag wird integriert
Für Beziehende von Erwerbsminderungs-, Hinterbliebenen- oder daran anschließenden Altersrenten mit Rentenbeginn zwischen 2001 und 2018 endet im November 2025 eine Übergangsphase. Der seit Juli 2024 separat überwiesene pauschale Zuschlag wird letztmalig einzeln ausgezahlt und ab dem 1. Dezember 2025 dauerhaft in die reguläre Rente integriert. Grundlage ist künftig eine neue Berechnungsformel auf Basis der individuellen Entgeltpunkte, die die Deutsche Rentenversicherung automatisch anwendet. Diese technische Umstellung hat praktische Effekte, weil der frühere Zuschlag nun Teil des regulären Renteneinkommens ist und damit grundsätzlich der Beitragspflicht in Kranken- und Pflegeversicherung unterliegt. Dadurch kann die Nettorente leicht sinken, obwohl der Bruttobetrag konstant bleibt oder steigt. Bei Witwen- und Witwerrenten zählt der integrierte Zuschlag als anrechenbares Einkommen, was bei Überschreiten von Freibeträgen zu Kürzungen führen kann.
ZDF stellt SD-Verbreitung ein: Ab 18. November nur noch HD via Satellit
Am 18. November 2025 beendet die ZDF-Senderfamilie die Ausstrahlung in Standardauflösung über Satellit endgültig und sendet künftig ausschließlich in HD. Betroffen sind ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und KiKA, die ohne HD-fähiges Empfangsgerät oder passenden Receiver nicht mehr empfangen werden können. Zuschauerinnen und Zuschauer mit älteren Geräten sehen ab diesem Datum bei Satellitenempfang sonst nur noch ein schwarzes Bild. Kabelnetzbetreiber wie Vodafone und Pyur planen ebenfalls, verbleibende SD-Signale der öffentlich-rechtlichen Sender in diesem Jahr abzuschalten. Wer unsicher ist, prüft Menüeinstellungen des Fernsehers oder die Spezifikation des Receivers, um die HD-Fähigkeit eindeutig festzustellen. Ein frühzeitiger Technik-Check verhindert Ausfälle und vermeidet hektische Neuanschaffungen kurz vor dem Stichtag.
Spotify und Telekom: Preissteigerungen bei Abos und Alt-Tarifen
Spotify passt die Preise für Premium-Abonnements an, wobei Bestandskundinnen und -kunden spätestens ab dem 15. November 2025 die neuen Gebühren zahlen. Je nach Modell können die Kosten zwischen einem und vier Euro pro Monat steigen, was bei Familien- oder Duo-Tarifen stärker ins Gewicht fällt. Wichtig ist die aktive Zustimmung zur Preiserhöhung in App oder E-Mail, denn ohne Bestätigung wird das Abo automatisch gekündigt und auf das werbefinanzierte Gratis-Angebot umgestellt. Parallel erhöht die Telekom die Entgelte für alte Festnetzverträge wie „Call Plus/Start/Basic/Comfort“ um rund 2,5 bis drei Euro pro Monat. Auch einige veraltete DSL-Anschlüsse verteuern sich seit November um drei Euro, was ein Upgrade auf aktuelle Pakete mit mehr Leistung oft wirtschaftlich macht. Wer rechtzeitig vergleicht, kann Mehrkosten abfedern oder durch Tarifwechsel sogar Leistung gewinnen.
Ryanair: Ab 12. November ausschließlich digitale Bordkarten
Ryanair stellt ab dem 12. November 2025 vollständig auf digitale Bordkarten um, sodass nach dem Online-Check-in die mobile Karte in der „myRyanair“-App vorzuzeigen ist. Papiertickets werden grundsätzlich nicht mehr ausgegeben, was den Boarding-Prozess beschleunigen und Fehlerquellen reduzieren soll. Für Reisende ohne Smartphone oder bei technischen Problemen besteht die Möglichkeit, sich nach erfolgtem Online-Check-in kostenfrei eine Bordkarte am Flughafenschalter ausdrucken zu lassen. Wer jedoch den Online-Check-in vergisst, zahlt weiterhin die übliche Gebühr für den Check-in am Flughafen, weshalb die Vorbereitung besonders wichtig bleibt. Eine Ausnahme gilt für Abflüge aus Marokko, wo aufgrund lokaler Vorschriften weiterhin eine gedruckte Bordkarte am Schalter erforderlich ist. Wer die App testet und Dokumente vorab speichert, vermeidet Verzögerungen am Gate und spart Zusatzkosten.
KulturPass: Budget bis Ende November einlösen, sonst verfällt es
Das staatliche KulturPass-Programm für junge Erwachsene läuft zum Jahresende aus und knüpft die Förderung an klare Fristen. Berechtigte müssen ihr Budget spätestens bis Ende November 2025 für Konzerte, Kino, Museen oder Bücher einsetzen, sonst verfällt das Guthaben unwiderruflich. Wer noch Restbeträge hat, sollte kurzfristig Angebote prüfen und Reservierungen vornehmen, um den Anspruch nicht zu verlieren. Besonders beliebt sind lokale Veranstaltungen mit kurzfristiger Verfügbarkeit, die sich auch spontan buchen lassen. Da das Programm regionale Partner einbindet, lohnt sich der Blick in nahegelegene Kultureinrichtungen und Buchhandlungen. Wer früh plant, nutzt das Budget vollständig und unterstützt zugleich die kulturelle Vielfalt vor Ort.
