Der deutsche Musikproduzent Jack White, mit bürgerlichem Namen Horst Nußbaum, ist im Alter von 85 Jahren in Berlin gestorben. Der gebürtige Kölner war einer der erfolgreichsten Schlagerproduzenten Deutschlands und schrieb über tausend Songs, darunter unvergessliche Titel wie „Schöne Maid“, „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ und „Looking for Freedom“, die eu-baustoffhandel.de berichtet mit Bezug au dnn.de.
Mit seinen Liedern prägte er Generationen von Musikliebhabern und machte Stars wie Tony Marshall, Jürgen Marcus und David Hasselhoff weltbekannt. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten, dass ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet wurde, wobei erste Erkenntnisse auf einen Suizid hindeuten. Für viele Fans endet mit seinem Tod ein wichtiges Kapitel deutscher Musikgeschichte.
Vom Kölner Jungen zum internationalen Musikproduzenten
Jack White wurde 1940 in Köln als Sohn eines Metzgers geboren. Schon früh zeigte er großes Interesse an Musik, musste aber zunächst arbeiten, um seine Familie zu unterstützen. Nach einer Ausbildung zum Außenhandelskaufmann und mehreren Dolmetscherdiplomen begann er eine erste Karriere als Fußballer und spielte zeitweise beim niederländischen Verein PSV Eindhoven. Doch seine wahre Leidenschaft blieb die Musik. 1967 veröffentlichte er seine erste Single, „Ein paar Tränen“, die zunächst keinen Erfolg brachte. Der Durchbruch gelang ihm erst, als er vom Sänger zum Produzenten wechselte und 1969 mit Roberto Blanco und dem Titel „Heute so, morgen so“ das Deutsche Schlagerfestival gewann.

Aufstieg zum „Schlagerkönig“
In den 1970er- und 1980er-Jahren wurde Jack White zu einer der prägenden Figuren der deutschen Unterhaltungsmusik. Er schrieb Hits für Tony Marshall, Hansi Hinterseer, Roland Kaiser, Vicky Leandros und Jürgen Marcus. Mit seiner Firma White Records produzierte er Songs, die bis heute Kultstatus genießen. Besonders international bekannt wurde White durch seine Zusammenarbeit mit David Hasselhoff: Der Song „Looking for Freedom“, den White komponierte, wurde 1989 zum Symbol der deutschen Wiedervereinigung und verkaufte sich weltweit millionenfach. Auch Laura Branigans „Gloria“ und „Self Control“ stammen aus seiner Feder und machten ihn endgültig zu einer Größe in der internationalen Musikszene.

Privates Leben und familiäre Turbulenzen
Neben seinen Erfolgen in der Musik sorgte White immer wieder auch privat für Schlagzeilen. Er war viermal verheiratet und wurde insgesamt siebenmal Vater. 2023, im Alter von 83 Jahren, begrüßte er gemeinsam mit seiner Frau Rafaella, die 44 Jahre jünger ist, seine Tochter Angelina Melody. Die Beziehung des Paares galt lange als harmonisch, bis sie sich 2025 einvernehmlich trennten. Rafaella erklärte damals, die Trennung sei „voller Respekt und Freundschaft“ verlaufen. White selbst beschrieb sein Leben oft als „vom Betteljungen zum Weltstar“ – eine Formel, die seine Karriere perfekt zusammenfasste. Trotz Rückschlägen blieb er bis zuletzt stolz auf seine musikalischen Leistungen.
Die letzten Jahre – Rückzug und Kritik an der Branche
In den vergangenen Jahren wurde es ruhiger um Jack White. Er beklagte öffentlich die Veränderungen in der Musikindustrie und den Rückgang physischer Tonträger. „Früher haben wir noch Platten verkauft, heute wird nur noch heruntergeladen“, sagte er 2015 in einem Interview. Der Produzent kritisierte die Dominanz von Streaming-Plattformen und Reality-Shows, die seiner Meinung nach die Qualität der Musik verringert hätten. Trotzdem blieb er bis ins hohe Alter kreativ und arbeitete an neuen Projekten. Freunde beschrieben ihn als diszipliniert, humorvoll und unermüdlich – einen Mann, der Musik atmete und immer an den nächsten Song dachte.
Vermächtnis eines Musikpioniers
Jack White hinterlässt ein beeindruckendes musikalisches Erbe. Über eine Milliarde verkaufte Tonträger und zahlreiche Auszeichnungen belegen seinen Einfluss auf die deutsche und internationale Musiklandschaft. Seine Songs sind Teil des kollektiven Gedächtnisses, von „Schöne Maid“ über „Gloria“ bis zu „Looking for Freedom“. Viele Künstlerinnen und Künstler, darunter David Hasselhoff und Roland Kaiser, würdigten White nach seinem Tod als Visionär, der das deutsche Liedgut geprägt und modernisiert hat. Für Millionen Fans wird er als Produzent und Songwriter in Erinnerung bleiben, der die emotionale Sprache des Schlagers neu definiert hat.
Jack White war ein Künstler zwischen zwei Welten – zwischen Hitparade und Hollywood, zwischen Köln und Los Angeles. Mit seinem Tod verliert die Musikwelt nicht nur einen Ausnahmekomponisten, sondern auch einen der letzten großen Produzenten einer Ära, in der Musik noch Handwerk, Leidenschaft und Lebensinhalt zugleich war.
